Zum Ende Europas

Zum Ende Europas

Von den Lofoten sind wir nun weiter Richtung Nordkap, an den höchsten Punkt Europas, unterwegs. Ich versuche stets das Gewohnte zu verlassen und auch andere Wege zu wählen, um nicht die herkömmlichen Sehenswürdigkeiten, welche schon millionenfach gesehen und fotografiert wurden, festzuhalten.

Ich finde auch Fotolernbücher und Regeln, wie man ein Foto zu gestalten hat, meist langweilig bzw. nur notwendig, um das Handwerk der Fotografie zu erlernen und die Grundregeln einer Kamera. Die Kameraautomatik ist nur so gut wie ein begabter Anfänger, sie macht nichts ganz falsch, aber eben auch nichts ganz richtig. Wenn man allerdings die Kamera bereits beherrscht, dann sollte man eigene Wege gehen und seiner Kunst freien Lauf lassen.

Am Weg zum Nordkap, gibt es dann aber doch nur eine Straße, die auch immer enger wird. Jedoch die Landschaft und Einsamkeit ist hier um so schöner und fotogener. Die Rentiere die hier frei herumlaufen, geben Dir das Gefühl, dass du in der Zeit zurück gereist bist. Die wenigen einsamen Hütten und die nördlichsten Städte zeigen ein ganz anderes Leben, als man es gewohnt ist.

Die Schönheit liegt mehr als nur im Auge des Betrachters, und auch hier versuche ich Dinge oder Personen festzuhalten, die außergewöhnlicher nicht sein könnten. Die Tunneln, die immer enger werden, die Straße die immer länger wird und wirkt als würde sie ins Unendliche gehen, sind für mich das, was ich als schön und Leben bezeichne. Und da ich das Glück habe, mein Leben durch meine Kamera ein zweites Mal zu sehen, gehört hier jeder Augenblick fotografiert.

Oben am Nordkap angekommen, hatten wir auch noch das Glück, dass wir tolles Wetter und freie Sicht hatten. Worüber wir uns natürlich besonders freuten, da uns zuvor Einwohner am Weg der Reise erzählt haben, wie oft Sie schon am Nordkap waren und nicht mehr als Ihre eigene Hand vor Augen sehen konnten. Auch die Wolken, die sich danach am nördlichen Himmel zeigten, passten perfekt ins Bild, wie auch der Sonnenunter- und aufgang, wo nur 1 Stunde dazwischen lag.

Fotografieren ist ein aufregendes Abenteuer des Beobachtens und des Denkens, die Kamera ein wunderbares Spielzeug, das es auf einzigartige Weise schafft, unser erwachsenes Bewusstsein mit dem vergangenen unserer Kindheit zu verbinden. Eine einmalige Reise durch Variationen und das Reich der Illusionen!

Als nächstes erzähle ich Euch von unserem Abenteuer und Fotoshooting mit den wilden Bären in den tiefen Wäldern von Finnland und Russland!

Bis bald, Euer Manfred

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